Schmitten, 13. November 2018

10 Jahre Feldberginitiative e.V.


Am 13. November 2008 wurde die Feldberginitiative in das Vereinsregister eingetragen. Die Feldberginitiative e.V. mit Sitz in Schmitten ist gemeinnützig. Seit März 2015 hat sie die Mitwirkungs- und Klagerechte einer anerkannten Umweltvereinigung. Das zehnjährige Jubiläum ist Anlass für eine Bestandsaufnahme unserer Tätigkeitsschwerpunkte und für einen Ausblick:

Kernthema seit der Gründung war die Verkehrs- und Lärmproblematik rund um den Feldberg. Die Feldberginitiative steht fortlaufend im konstruktiven Austausch mit den zuständigen Behörden und hat diesen zur Unterstützung auch ein grundlegendes Gutachten renommierter Verkehrsrechtsexperten zur Verfügung gestellt. Die Beschwerden über den Lärm und die Raser am Feldberg haben über die Jahre leider nicht nachgelassen und waren in 2018 besonders vehement. Es ist im Naherholungsgebiet rund um den Großen Feldberg und im Weiltal nach wie vor gefährlich und unerträglich laut aufgrund des rücksichtslosen Verhaltens vieler Motorradfahrer. Trotz der vielen Maßnahmen, die in diesem Zeitraum am Feldberg versucht wurden (u.a. Geschwindigkeitsbegrenzungen, Überholverbote, Rüttelstreifen, Sperrung des Parkplatzes an der Applauskurve für Motorräder, Kontrollen zu relevanten Zeiten etc.), ist die grundlegende Problematik leider immer noch ungelöst. Angesichts der in diesem Jahr besonders stark ausgeprägten Raser- und Lärmprobleme ist es nun an der Zeit, den einen entscheidenden Schritt zu gehen und (versuchsweise) temporäre Streckensperrungen für Motorräder am Feldberg konkret umzusetzen. Der behördliche Ermessensspielraum gerade zum Schutz des Luftkurorts Schmitten und eines Erholungsgebiets von besonderer Bedeutung für die gesamte Region hier am Feldberg muss genutzt werden. Die in den letzten 10 Jahren dokumentierten Schritte und Folgen geben eine hinreichende Grundlage für eine den Grundsätzen der Verhältnismäßigkeit entsprechende Ermessensentscheidung.

Außerdem hat die Feldberginitiative mit einer Onlinepetition Ende 2012 eine breite Diskussion und sachliche Debatte zum Thema „Sommerrodelbahn“ am Feldberg ausgelöst und mit zahlreichen Stellungnahmen, insbesondere auch zu denkmalschutzrelevanten Fragen bezüglich des UNSECO Welterbe Limes, eng begleitet. Es zeigte sich in der mehr als fünfjährigen Diskussion, dass die beiden diskutierten Standorte Nordhang und Windeck aus verschiedenen Gründen als Standort für eine Sommerrodelbahn nicht geeignet sind.

Ein weiterer Schwerpunkt in den letzten Jahren ist das Thema Windkraft. Mit 19 Fragen an den damaligen Bürgermeister von Neu-Anspach am 25. September 2013 wurde eine breite Diskussion des Themas angestoßen. Die Feldberginitiative e.V. arbeitete beim Thema Windkraft eng mit anderen Bürgerinitiativen zusammen, insbesondere der interkommunalen N.o.W.! Naturpark ohne Windräder und der BIP Treisberg. Während die ursprünglich geplanten Windparkprojekte an exponierten Waldstandorten in Neu-Anspach und Schmitten im Jahr 2016 gestoppt werden konnten, laufen die von der Feldberginitiative e.V. gegen die Genehmigungen für die Windparks Weilrod und Kuhbett erhobenen Anfechtungsklagen noch. Die Feldberginitiative e.V. hatte Einwendungen zum Sachlichen Teilplan Erneuerbare Energien (TPEE) - Entwurf 2016 an den Regionalverband FrankfurtRheinMain übermitteilt, worüber die zuständigen Gremien bis Mitte Dezember entscheiden. Nach den Beschlussempfehlungen des Regierungspräsidiums und des Regionalverbands für die Gremiensitzungen sollen die ursprünglich vorgesehenen Vorranggebiete Sandplacken/Elisabethenschneise (5401) und an der Saalburg (5701) nun entfallen.

Der Vorstandsvorsitzende Dr. Olaf Gierke: „Wir bedanken uns bei unseren Mitgliedern und Freunden für die tatkräftige Unterstützung und Spenden und für den von den Bürgern erhaltenen Zuspruch. Die Feldberginitiative e.V. wird auch in Zukunft ihre Aufgabe als unabhängige „Hüterin von Natur und Umwelt“ in der Feldbergregion konsequent und verantwortungsvoll ausüben.“