Die Feldberginitiative begrüßt den Einstieg in eine Standortdiskussion


Der neue Standort für eine Sommerrodelbahn vom Windeck zum Feldbergplateau ist im Vergleich mit der bisher angestrebten Nutzung an der Nordbahn mit deutlichen Vorteilen verbunden. Chance für eine konsequente Sperrung des Feldbergplateaus für den motorisierten Individualverkehr.

Die Feldberginitiative begrüßt es, dass die Gemeinde mit den Investoren in eine Standortdiskussion eingetreten ist. Die von Bürgermeister Kinkel zusammen mit den Investoren präsentierte Variante einer Sommerrodelbahn am Windeck greift bereits viele der von Seiten der Bevölkerung geäußerten Bedenken auf.

Vorteile des neuen Standorts

  • Der neue Standort liegt deutlich außerhalb der besiedelten Ortschaften. Konflikte mit der Wohnbevölkerung durch Lärm und Wildparkerei werden dadurch weitgehend vermieden, sofern am Sandplacken entsprechende Maßnahmen ergriffen werden.
  • Der Standort am Windeck ist durch eine Bushaltestelle bereits an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Die Infrastruktur des Feldberghofes soll für die Bahn genutzt werden, so dass an der Talstation deutlich geringere Baumaßnahmen erforderlich sein dürften.
  • Am Windeck gibt es anders als am Nordhang bereits ausgebaute Parkplätze. Da die Parkplatzanzahl auch deutlich höher ist, wird die Zahl der zusätzlich neu zu schaffenden Parkplätze möglicherweise geringer ausfallen können als bei der Nordbahn.
  • Durch die Südwestlage mit der Anbindung an die Feldbergspitze und den beabsichtigten Betrieb eines Sessellifts ist dieser Standort für die Investoren betriebswirtschaftlich deutlich attraktiver und damit sind im Vergleich zum Standort Nordbahn potentiell höhere Einnahmen für die Gemeinde zu erzielen. 
  • Der Abstand der geplanten Bahn am Windeck zum Limes ist deutlich größer. Die Beeinträchtigung des Weltkulturerbes Limes scheint damit auf den ersten Blick geringer.
  • Der Eingriff in die Natur dürfte im Vergleich zur Nordbahn deutlich geringer ausfallen, da die Strecke weitgehend unmittelbar neben der Landesstraße geführt werden soll und der aus Fichten bestehende Wald dort bereits in großen Teilen sehr lückenhaft ist.

Eingriffe in Natur aber nach wie vor erheblich

Neben diesen Vorteilen sieht die Feldberginitiative auch an diesem Standort die verbleibenden Eingriffe in die Natur am Feldberg und insbesondere das zusätzliche Verkehrsaufkommen kritisch. Die Parkplätze am Windeck sind bereits jetzt an Spitzentagen überbelegt. Neben vermutlich mindestens 200 zusätzlichen Parkplätzen am Windeck muss daher ein Gesamtverkehrskonzept für den Feldberg entwickelt werden, indem etwa durch moderne Verkehrsleitsysteme Wanderer und Mountainbiker auf andere Parkplätze geleitet werden. Spätestens dann ist eine – bereits heute von vielen Schmittenern und Besuchern des Feldbergs mit überzeugenden Argumenten geforderte - Sperrung des Plateaus für den motorisierten Individualverkehr ab der Spitzkehre auf der L3024 unabdingbar.

Sperrung des Individualverkehrs zum Feldbergplateau möglich

Bereits jetzt sind die Verkehrsbelastung und der Lärm auf dem Plateau an schönen Tagen unerträglich. Wenn über den Sessellift und die Rodelbahn viele Kinder auf das Plateau gebracht werden, ist eine konsequente Verkehrsberuhigung schon aus Sicherheitsgründen zwingend. Mit einer völligen Verkehrsberuhigung würde das Plateau auch wieder für Wanderer und Erholungssuchende als Ausflugsziel interessant und könnte in einer Abwägung viele der Nachteile, die mit dem Betrieb einer Rodelbahn am Windeck verbunden sind, ausgleichen.

Die betroffenen Gemeinden und der Landkreis sind gefordert, vor der Entscheidung für eine Sommerrodelbahn, ein ganzheitliches Verkehrskonzept für den Feldberg zu entwickeln. Dies sollte auch mit einem Tourismuskonzept verbunden werden.

Transparentes Vorgehen erforderlich

Die Feldberginitiative hält es standortunabhängig weiter für geboten, dass der Gemeinde keinerlei Kosten entstehen dürfen und dass verbindliche Vorfestlegungen für die Gemeinde in einem Pachtvertrag oder einem Letter of Intent erst nach transparenter und nachvollziehbarer Klärung aller Fragen (ggfs. im Bauleitplanverfahren) erfolgen sollten. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Sorgen der interessierten Bürger ernst genommen werden und diese nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Wir begrüßen es deshalb ausdrücklich, dass die Gemeinde die Bürgerinitiativen umgehend über die neuen Pläne am Windeck informiert hat.

Die Feldberginitiative wird ihre Transparenzoffensive fortsetzen und sich weiterhin in die Diskussion und die Umsetzung der neuen Konzepte mit konstruktiven Hinweisen und Fragen einbringen.

Schmitten im April 2013